Der SPD-Ortsverein Grafing hat Christian Kerschner in einer Mitgliederversammlung am 22. September einstimmig zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl gewählt. Der 54-jährige gebürtige Steinhöringer und Familienvater betonte in seiner Rede:
„Meine drei Söhne sind in Grafing aufgewachsen. Diese Stadt ist ein Ort zum Wohlfühlen – den möchte ich mit klaren Prioritäten und neuer Bürgernähe weiter stärken.“
Seit fünf Jahren sitzt Christian Kerschner im Stadtrat, wo er nach eigenen Worten erlebt hat, „wie gute Ideen in den Schubladen verschwinden und Probleme größer werden, während über Nebensächlichkeiten gestritten wird“.
Als Bürgermeister wolle er „mehr Schwung in die Umsetzung bringen und gemeinsam mit allen Beteiligten gestalten statt nur verwalten“.
Ein zentrales Thema seiner Rede war der Zustand der städtischen Infrastruktur. Christian Kerschner sagte:
„Der aktuelle Fortschritt bei der Sanierung von Straßen, Kanälen und Brücken ist viel langsam. In diesem Tempo würde es Jahrzehnte dauern, bis das gesamte Straßen- und Kanalnetz erneuert ist. Das reicht langfristig nicht aus, um unsere Stadt fit für die Zukunft zu halten.“
Er forderte deshalb ein klares Sanierungskonzept und eine verlässliche Finanzpolitik, die notwendige Projekte vor Prestigevorhaben stellt.
Besonders am Herzen liegt Christian Kerschner die direkte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Er will Stadtratssitzungen live übertragen, Haushaltsdebatten öffentlich diskutieren und mit Bürgerbudget und Jugendrat neue Beteiligungsformen schaffen.
„Echte Demokratie endet nicht am Wahlabend“, betonte er.
Auch beim Thema Wohnen kündigte er Initiativen an: Genossenschaftlicher Wohnungsbau, Nutzung kommunaler Grundstücke in Erbpacht und die Schaffung von Azubi- und Studentenwohnungen. Zudem ist eine professionelle Sozialberatung notwendig, um Menschen in Not besser zu helfen.
Konkrete Klimaschutzmaßnahmen stehen auf seiner Agenda: „Energetische Sanierung städtischer Gebäude, Nutzung von Geothermie und Wasserkraft sowie ein intelligenter Mix aus ÖPNV und Autoverkehr machen Grafing zukunftsfähig.“
Gleichzeitig betonte Christian Kerschner die Bedeutung wirtschaftlicher Stärke und solider Finanzen: „Wir brauchen stabile Einnahmen, sonst können wir uns weder soziale Projekte noch ein lebendiges Kultur- und Vereinsleben leisten. Deshalb setze ich auf eine aktive Gewerbeansiedlung, etwa am Standort Grafing Bahnhof, und auf eine klare Priorisierung der Ausgaben – damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können.“
Seine Vision für Grafing beschrieb Christian Kerschner als „eine Stadt, die wirtschaftlich stark und sozial gerecht ist, die Tradition bewahrt und offen für Innovationen bleibt“. Dabei setzt er auf Zusammenarbeit – im Stadtrat, mit der Bürgerschaft und mit den Nachbargemeinden.
Zum Abschluss wandte er sich an alle: „Gute Ideen kennen keine Parteifarben. Ich möchte Bürgermeister für alle Grafinger sein. Transparenz und Mitbestimmung – für eine Stadt, die alle mitnimmt.“